top of page

Die stillen Energieräuber: Wie fehlende Selbstführung deinen mentalen Akku leert

  • Sabrina Szutowski
  • 3. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Junge Frau sitzt vor dem Laptop

Fühlst du das auch manchmal?

Diese merkwürdige Art von Erschöpfung am Ende eines langen Tages.

Es ist nicht die befriedigende Müdigkeit nach einer Wanderung oder einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt. Es ist eine zähe, graue Leere.

Du sitzt auf dem Sofa, dein Kopf ist voll und leer zugleich, und du fragst dich, wohin all deine Energie verschwunden ist. Du hast doch den ganzen Tag „etwas getan“, warst beschäftigt, hast auf E-Mails geantwortet, an Meetings teilgenommen. Und trotzdem fühlt es sich an, als hättest du nichts wirklich bewegt. Am allerwenigsten dich selbst.


Wenn dir dieses Gefühl bekannt vorkommt, dann möchte ich dir sagen: Du bist nicht allein. Und was noch wichtiger ist: Es liegt nicht an deiner Belastbarkeit oder deinem Willen.

Du kämpfst nicht gegen deine To-do-Liste. Du kämpfst gegen unsichtbare Gegner.


Wir glauben oft, unsere Aufgaben wären das Problem.

Das große Projekt, die Verantwortung für das Team, die Anforderungen der Familie.

Aber wenn wir ehrlich zu uns sind, sind das oft nur die Symptome. Die wahre Ursache für das Ausbrennen unseres mentalen Akkus liegt viel tiefer – in der Art und Weise, wie wir uns selbst durch den Tag navigieren. Oder besser gesagt: wie wir uns navigieren lassen.


Der erste Energieräuber: Poröse Grenzen


Denk an die letzte Woche.

Wie oft hast du noch „nur kurz“ eine E-Mail nach Feierabend beantwortet?

Wie oft hast du „Ja“ zu einer Aufgabe gesagt, obwohl dein ganzer Körper innerlich leise „Nein“ geschrien hat?

Wie oft hast du die Bedürfnisse eines anderen über deine eigenen gestellt, nicht aus Großzügigkeit, sondern aus einem unbewussten Impuls heraus, es allen recht machen zu wollen?


Jedes Mal, wenn wir eine unserer inneren Grenzen überschreiten lassen, ist das wie ein winziges Leck in unserem Energietank. Einzeln betrachtet kaum spürbar, aber über Tage und Wochen summieren sich diese kleinen Verluste zu einer großen Leere.

Es ist nicht die zusätzliche Aufgabe, die uns erschöpft. Es ist der Verrat an uns selbst, der uns die Kraft raubt.


Der zweite Energieräuber: Der Nebel der Prioritäten


Dein Tag beginnt, und alles fühlt sich gleich dringend an.

Der Posteingang blinkt, die Chat-Nachrichten ploppen auf, die Gedanken an das private Abendprogramm mischen sich mit den beruflichen Sorgen.

Du springst von einer Aufgabe zur nächsten, versuchst, überall ein Feuer zu löschen, aber am Ende des Tages brennt es an allen Ecken immer noch ein wenig.


Diese ständige Reizüberflutung ohne klare innere Führung ist für unser Gehirn extrem anstrengend. Es ist, als würdest du versuchen, mit dem Auto durch dichten Nebel zu fahren – du verbrauchst Unmengen an Konzentration und Energie, nur um auf der Straße zu bleiben, kommst aber kaum voran.

Die Erschöpfung kommt nicht von der Strecke, die du fährst, sondern von dem unermüdlichen Versuch, dich im Chaos zu orientieren.


Der dritte Energieräuber: Der Sog des Reagierens


Wann hast du das letzte Mal deinen Tag wirklich selbst begonnen, anstatt von ihm begonnen zu werden?

Für viele von uns wird der Tagesablauf von außen diktiert. Wir werden zu Passagieren in unserem eigenen Leben, die auf das nächste Ereignis, die nächste Anfrage, die nächste Krise reagieren. Wir arbeiten nicht, wir werden bearbeitet.


Dieses Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben und nur noch ein Spielball der Umstände zu sein, ist eine der tiefsten Quellen für mentalen Stress.

Es entzieht uns das Gefühl der Selbstwirksamkeit – das grundlegende menschliche Bedürfnis zu spüren, dass wir unser eigenes Leben gestalten können.

Wenn dieses Gefühl fehlt, fühlt sich alles sinnlos und unglaublich schwer an.


Der erste Schritt: Vom Erkennen zum Verstehen


Vielleicht spürst du beim Lesen dieser Zeilen ein leises Nicken in dir, ein Gefühl des Wiedererkennens.

Das ist ein sehr wichtiger erster Schritt.

Es geht nicht darum, dich zu verurteilen, weil deine Grenzen nicht perfekt sind oder deine Prioritäten manchmal verschwimmen. Es geht darum, mitfühlend anzuerkennen, dass du in einem System lebst – beruflich wie privat –, das Selbstführung oft eher bestraft als belohnt.


Selbstführung ist kein Tool zur Effizienzsteigerung.

Es ist ein Akt der Selbstachtung.


Um damit zu beginnen, lade ich dich zu einem kleinen Experiment ein. Nicht, um etwas zu ändern, sondern nur, um zu beobachten.


Führe eine Woche lang ein Energieräuber-Tagebuch.


Nimm dir jeden Abend fünf Minuten Zeit und notiere die Antworten auf diese Fragen:


• In welcher Situation habe ich mich heute plötzlich energielos oder ausgelaugt gefühlt? Was ist kurz davor passiert?


• Wo habe ich heute gegen mein Bauchgefühl gehandelt oder eine meiner Grenzen missachtet?


• Wann fühlte ich mich fremdgesteuert oder wie ein Pingpong-Ball zwischen den Erwartungen anderer?


Es geht nicht um Perfektion. Es geht um Bewusstsein.

Denn nur, was wir sehen können, können wir auch liebevoll verändern.


Zum Abschluss möchte ich dir noch eine Frage mit auf den Weg geben, über die du in einer ruhigen Minute nachdenken kannst:


Wenn du deine Energie wie das wertvollste Gut behandeln würdest, das du besitzt – wofür würdest du sie dann nicht mehr hergeben?

 
 

Bahnhofstr. 31

71638 Ludwigsburg

info@sabrina-szutowski.de

 

Tel.: 0176 31121186

Telefonische Erreichbarkeit:

Mo. - Fr.: 11 - 18 Uhr

Termine nach Vereinbarung

  • Instagram
  • LinkedIn

Danke für die Nachricht!

Impressum     Datenschutz     

© 2024 Sabrina Szutowski. Erstellt mit Wix.com

bottom of page