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Komfortzone verlassen? Warum das oft scheitert und wie du sie stattdessen erfolgreich erweiterst

  • Sabrina Szutowski
  • 1. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit

Frau mit einer Schüssel Popcorn

Vielleicht kennst du das: Du hast schon einiges erreicht, aber das Gefühl, auf einer Art Plateau festzusitzen.

Da ist dieser Plan, ein eigenes Projekt zu starten. Der Wunsch, im Job endlich für dich einzustehen. Die Idee, eine neue Fähigkeit zu lernen, die dich wirklich begeistert.


Aber du tust es nicht.

Stattdessen schiebst du es auf, findest Ausreden oder fängst an und brichst nach kurzer Zeit wieder ab. Du fühlst dich unmotiviert, vielleicht sogar faul.

Und dann hörst du diesen Satz, von Kollegen, von Coaches, von dir selbst:

„Du musst einfach mal raus aus deiner Komfortzone!“


Also versuchst du es.

Du meldest dich für den großen Vortrag an, stürzt dich in das riesige Projekt, willst die Gehaltserhöhung fordern. Das Ergebnis?

Überwältigende Angst, dein Herz rast, dein Kopf ist leer. Du ziehst dich zurück und der innere Kritiker schreit: „Siehst du? Du schaffst es einfach nicht.“


Das Problem ist nicht deine Willensschwäche. Das Problem ist der Ratschlag selbst.

Er ist der Grund, warum du in diesem wiederkehrenden Muster aus Ambition, Angst und Rückzug gefangen bist.


Mehr als nur bequem: Die psychologische Schutzfunktion deiner Komfortzone


Stell dir für einen Moment vor, deine Komfortzone wäre nicht dein Feind.

Stell sie dir als dein persönliches Basislager vor. Es ist der Ort, an dem du dich sicher fühlst, an dem deine Routinen laufen und dein Nervensystem im Gleichgewicht ist.

Von hier aus tankst du die Energie, die du für den Alltag brauchst.


Die ständige Forderung, diesen Ort radikal zu „verlassen“, ist so, als würde man dir raten, dein Haus niederzubrennen, um dich zu motivieren, eine Reise zu machen.

Psychologisch gesehen ist das eine Drohung. Und dein Gehirn reagiert auf Bedrohungen mit Schutzmechanismen.


Deine Prokrastination, dein Zögern, deine plötzliche Antriebslosigkeit, wenn es ernst wird – das sind keine Charakterfehler.

Es ist der intelligente Versuch deines Systems, dein Basislager zu schützen, weil es spürt, dass du ohne Plan ins Chaos stürmen willst. 

Du stehst nicht auf der Bremse, weil du faul bist. Du stehst auf der Bremse, weil dein Unterbewusstsein weiß, dass der geplante Sprung ein Absturz werden könnte.


Wachstumszone vs. Panikzone: Warum zu viel Druck dein Wachstum blockiert


Warum fühlt sich der eine Schritt belebend und der andere lähmend an?

Die Antwort liegt in deiner Neurobiologie.

Außerhalb deines Basislagers gibt es zwei fundamental verschiedene Zonen:


Die Wachstumszone (oder Lernzone): 

Hier ist es spannend. Du bist gefordert, aber nicht überfordert. Dein Puls geht etwas hoch, aber du bist konzentriert und aufnahmefähig. Ein Gespräch mit einem neuen Kollegen, der erste Entwurf für dein Projekt, eine Yogastunde, obwohl du dich ungelenkig fühlst.

In dieser Zone schüttet dein Gehirn Botenstoffe aus, die Lernen und Kreativität fördern. Du wächst.


Die Panikzone: 

Hier ist es der pure Terror. Die Herausforderung ist so groß, dass deine Amygdala – das Angstzentrum deines Gehirns – Alarm schlägt. Sie flutet dein System mit Stresshormonen und schaltet deinen präfrontalen Kortex, dein logisches Denkzentrum, ab.

Du kannst nicht mehr klar denken, du kannst nicht lernen.

Du bist im reinen Überlebensmodus: Kampf, Flucht oder Erstarrung (Freeze).


Der fatale Fehler des „Raus-da!“-Ratschlags ist, dass er dich direkt aus dem sicheren Basislager in die Panikzone katapultiert.

Und was lernst du dort?

Nicht, wie man die Herausforderung meistert. Du lernst nur, dass die Welt außerhalb deines Basislagers ein schrecklicher Ort ist.

Dein Gehirn speichert diese Erfahrung ab und sorgt dafür, dass du es beim nächsten Mal noch vehementer vermeidest. Das Muster verfestigt sich.

Deine Komfortzone wird nicht größer, sondern kleiner und die Mauern dicker.


Die Expansions-Methode: So erweiterst du deine Komfortzone Schritt für Schritt


Wenn du also in diesem Zyklus feststeckst, ist es an der Zeit, die Strategie radikal zu ändern. Höre auf, gegen dich selbst zu kämpfen. Fange an, mit deinem System zu arbeiten.

Das Ziel ist nicht der heldenhafte Sprung ins Ungewisse.

Das Ziel ist die bewusste, schrittweise Erweiterung deines Basislagers.


Denk an ein konkretes Ziel, das du immer wieder aufschiebst.

Zerlege jetzt den monströsen Schritt, der dich in Panik versetzt, in seine kleinsten, sichersten Bestandteile.


Statt: „Ich muss einen perfekten Businessplan schreiben.“

Erster Schritt in die Wachstumszone: „Ich nehme mir heute 15 Minuten Zeit und schreibe nur drei Stichpunkte auf, was meine Idee ausmacht. Mehr nicht.“


Statt: „Ich muss vor der ganzen Abteilung eine Präsentation halten.“

Erster Schritt in die Wachstumszone: „Ich erzähle einem guten Freund bei einem Kaffee von meiner Kernbotschaft.“


Statt: „Ich muss das schwierige Gespräch mit meinem Chef führen.“

Erster Schritt in die Wachstumszone: „Ich schreibe auf einen Zettel, was mein wichtigster Punkt ist und was ich schlimmstenfalls befürchte.“


Merkst du den Unterschied? Jeder dieser kleinen Schritte ist ein Ausflug in die Wachstumszone, von dem du sicher ins Basislager zurückkehrst.

Mit jeder Rückkehr bringst du eine neue Erfahrung mit:

„Das war machbar. Ich habe es überlebt.“

So baust du Vertrauen in dich selbst auf, Stein für Stein.


Dein erster Schritt: Wie du noch heute deine Komfortzone erweiterst


Hör auf, dich dafür zu verurteilen, dass du auf der Bremse stehst.

Erkenne sie als das an, was sie ist: Ein Schutzmechanismus, der auf einer falschen Strategie beruht.


Frage dich jetzt ganz ehrlich:

Welcher riesige Schritt in die Panikzone hat dich bisher gelähmt, und was ist der eine, winzige, fast lächerlich einfache Schritt in die Wachstumszone, den du noch heute gehen kannst?


Die Antwort darauf ist der Schlüssel, um die Bremse zu lösen und endlich ins Rollen zu kommen.

 
 

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